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Thomas Arnolds
Text Christian Malycha, Interview Heide Häusler


Deutsch / Englisch
Broschur
24 x 30 cm
64 Seiten
40 Farbabbildungen
978-3-935567-77-0
15,00 Euro

 

Durch das Buch blättern

 

Für seine Ausstellung im Kunstverein Reutlingen Ende 2014 schuf Thomas Arnolds eine in sich geschlossene Werkserie von 20 monochrom weißen Gemälden. Die Farbe ist ungemischtes Titanweiß, kälter und reiner noch als die Farbe an den Wänden des White Cubes. Und dennoch handelt es sich nicht um einfache Monochrome, denn die Bilder haben reliefartige Strukturen, die Op-Art-Effekte, Linien und Motive zeigen. „Dabei geschieht Erstaunliches“, schreibt Kurator Christian Malycha, der in seinem Essay die bisherige Werkentwicklung des Künstlers bis zur aktuellen Serie nachvollzieht. „Die Bildfelder werden zu Orten reinen Erscheinens: auf derselben Fläche entstehen aus derselben Farbe massive Formen, feinste Texturen und Strukturen, die im gleißenden Eigenlicht des Weiß’ wie ungeprägte Ausdruckspartikel erscheinen, noch vor jeder Bedeutung oder gegenständlichen Zuschreibung. In dieser Linie und Farbe aussöhnenden Schwebe halten sich die Bilder und zeigen uns ihre allmähliche Verfertigung im Sehen. Zeigen, wie sich aus vereinzelten Elementen erst so etwas wie neue Worte, dann zusammenhängende Sätze und schließlich eine ganz eigene Sprache bilden – stets auf der Grenze von Strenge und überschlagenen Strängen, von plakativem Signal und deutungslosem Zeichen. Denn darum geht es doch. Um die Frage, wie man als Maler immer neu und doch beständig im Selben zur eigenen Sprache, zum eigenen Bild gelangt. Und das ist gleichermaßen Arnolds’ Herausforderung und Einladung an uns: die Bilder wieder als Bilder, die Malerei selbst zu sehen.“

 

WHITEOUT
(Auszug aus dem Gespräch von Thomas Arnolds mit Heide Häusler)


Ein Jahr weiße Farbe. Was ist das für ein physisches Erlebnis? Dein Atelier ist ja ein weißer Raum mit weißen Wänden und Böden, natürliches Licht fällt einzig durch die Sheddächer hinein und dann auch noch weiße Bilder. In der Meteorologie gibt es das Phänomen des „Whiteouts“, das vor allem in den Polargebieten entsteht. Durch die starke, diffuse Reflektion des Sonnenlichts auf der Schneelandschaft sieht man keine Kontraste mehr. Der Horizont verschwindet, Landschaft und Himmel assimilieren und werden eins. Der Mensch wird orientierungslos. Wie ist das, nur mit weißer Farbe zu malen?


Ja, ganz genau. Das kann einem am Polarkreis passieren, man erlebt das aber auch als Künstler im Atelier, wenn man sich lange mit der rein weißen Farbe auseinandersetzt! Allerdings mache ich das jetzt ja auch erst ein Jahr. Robert Ryman zum Beispiel hat das sein ganzes Leben gemacht, auch wenn seine weißen Arbeiten mehrere Nuancen von Weiß kennen. So, wie auch einige weiße Arbeiten von Malewitsch im Übrigen eine Palette von weißen und grauen Werten haben. Meine weißen Arbeiten sind dagegen monochrom, rein weiß, „titanen“.


Aber kein Horror vacui? In jedem Bild gibt es Anhaltspunkte.


Klar, ich merke, dass ich versuche, beim Malen fokussiert zu bleiben. Was nicht einfach ist, da sich das Titanweiß territorial nicht abgrenzen lässt – also innerhalb des Bildraums, aber auch im Bezug zum Realraum. Da gab es bisweilen schon seltsam physische Erlebnisse. Die spezielle Malweise verdoppelt das Whiteout noch, das Hologrammartige. Gehen, Kommen, Drehen, Verschwinden. Die Flächen werden optisch in Bewegung gesetzt. Das sind Erlebnisse, die ich sehr interessant finde.


Noch einmal Naturwissenschaft. Farbenlehre, Wahrnehmungstheorie: Für uns Menschen entsteht der Eindruck von Weiß ja immer bei Dingen, die das Licht derart reflektieren, dass die Rezeptoren in unserer Netzhaut gleichzeitig und gleichstark stimuliert werden. Hier spielen die Termini von gleich, Gleichheit, Gleichartigkeit, Gleichwertigkeit, Gleichzeitigkeit eine große Rolle. Du gehst ganz klar an die Grenzen von Wahrnehmbarkeit und Wahrnehmung. Wie findest Du Dich überhaupt auf Deinen eigenen Bildern zurecht? Das Weiß verlangt ja schließlich von Dir, dass Du alles gleich und zugleich wahrnimmst.


Das sehe ich tatsächlich so. Man könnte alles gleichzeitig wahrnehmen, letztlich tun wir das ja auch. Allerdings bringt unser Hirn das alles in schön aufeinander folgende, hintereinander geschaltete Bedeutungsebenen. Im Bild hingegen habe ich Gleichzeitigkeit. Ich arbeite bestimmte Nuancierungen in Textur und Struktur heraus, ermale Raster und Gitternetze auf der Oberfläche. So finden Flächendifferenzierungen statt und man könnte somit zumindest im Minimalbereich Orientierung bekommen ...


Nach einem Jahr weißer Farbe hast Du doch bestimmt richtig Verlangen nach Farbe. Nach welcher?


Sehr gute Frage! Weiß ich nicht. Noch nicht. Ich bin ja kein Postminimalkünstler, der jetzt für den Rest seines Lebens weiße Bilder malen möchte, um was für die Malerei zu tun. Das wird sich zeigen.

 

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In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Reutlingen