...

Künstlerbücher / Special Editions

...

Newsletter

Bestellung

Vertrieb

...

Almond, Darren: Terminus

Almond, Darren / Blechen, Carl: Landschaften

Andreani, Giulia

Appel, Karel

Arnolds, Thomas

Bonnet, Louise

Brown, Glenn: And Thus We Existed

Butzer, André

Butzer, André: Exhibitions Galerie Max Hetzler 2003–2022

Chinese Painting from No Name to Abstraction: Collection Ralf Laier

Choi, Cody: Mr. Hard Mix Master. Noblesse Hybridige

Demester, Jeremy

Demester, Jérémy: Fire Walk With Me

Dienst, Rolf-Gunter: Frühe Bilder und Gouachen

Dupuy-Spencer, Celeste: Fire But the Clouds Never Hung So Low Before

Ecker, Bogomir: Man ist nie Alone

Elmgreen and Dragset: After Dark

Elrod, Jeff

Fischer, Urs: Sirens

Förg, Günther

Förg, Günther: Forty Drawings 1993

Förg, Günther: Werke in der Sammlung Friedrichs

Galerie Max Hetzler: Remember Everything

Galerie Max Hetzler: 1994–2003

Gréaud, Loris: Ladi Rogeurs  Sir Loudrage  Glorius Read

Hains, Raymond

Hains, Raymond: Venice

Hatoum, Mona (Kunstmuseum
St. Gallen)

Eric Hattan Works. Werke Œuvres 1979–2015

Hattan, Eric: Niemand ist mehr da

Herrera, Arturo: Series

Herrera, Arturo: Boy and Dwarf

Hilliard, John: Accident and Design

Holyhead, Robert

Horn, Rebecca / Hayden Chisholm: Music for Rebecca Horn's installations

Huang Rui: Actual Space, Virtual Space

Josephsohn, Hans

Kahrs, Johannes: Down ’n out

Koons, Jeff

Kowski, Uwe: Gemälde und Aquarelle

La mia ceramica

Larner, Liz

Li Nu: Peace Piece

Mahn, Inge

Marepe

Mikhailov, Boris: Temptation of Life

Mosebach, Martin / Rebecca Horn: Das Lamm

Neto, Ernesto: From Sebastian to Olivia

Niemann, Christoph

Oehlen, Albert: Luckenwalde

Oehlen, Albert: Spiegelbilder

Oehlen, Albert: Spiegelbilder. Mirror Paintings 1982–1990

Oehlen, Albert: Interieurs

Oehlen, Albert: unverständliche braune Bilder

Oehlen, Pendleton, Pope.L, Sillman

Oehlen, Albert | Schnabel, Julian

Phillips, Richard: Early Works on Paper

Prince, Richard: Super Group

Raedecker, Michael

Riley, Bridget: Gemälde und andere Arbeiten 1983–2010

Riley, Bridget: Die Streifenbilder 1961–2012

Riley, Bridget: Paintings 1984–2020

True Stories: A Show Related to an Era – The Eighties

Tunga: Laminated Souls

Tursic, Ida & Mille, Wilfried

de Waal, Edmund:Irrkunst

Wang, Jiajia: Elegant, Circular, Timeless

Warren, Rebecca

Wool, Christopher: Westtexaspsychosculpture

Wool, Christopher: Road

Wool, Christopher: Yard

Wool, Christopher: Swamp

Wool, Christopher: Bad Rabbit

Zhang Wei (2017)

Zhang Wei (2019)

Zhang Wei / Wang Luyan: Ein Gespräch mit Jia Wei

...

Vergriffene Bücher

Kontakt

Impressum / Datenschutz

 

 

Bridget Riley: Die Streifenbilder 1961–2012
Texte John Elderfield, Paul Moorhouse, Biografie Robert Kudielka


Englisch / Deutsch
Hardcover
24 x 30 cm
86 Seiten
28 Farb- und 3 Sw-Abbildungen
978-3-935567-65-7
35,00 Euro


 

Bridget Riley verwendete in ihrer langen Karriere viele verschiedene Mittel zur Bildgestaltung; in allen Schaffenphasen jedoch ist sie auf das Element der Streifen zurückgekommen. Diese Publikation dokumentiert aus Anlass einer Themenausstellung in der Galerie Max Hetzler anhand von Schlüsselwerken und zugehörigen Studien, wie Riley immer wieder diese scheinbar einfache Idee aufgreift und dabei zu überraschenden und komplexen Ergebnissen findet. Im Zentrum des Buchs steht eine Serie von neuen horizontalen Streifenbildern, die Rileys Fähigkeit beweist, das gesamte Sichtfeld farbig zu beleben.

 

DIE STREIFENBILDER 1961–2013
(Auszug aus dem Essay von Paul Moorhouse)


... Von 1980 bis 1985 beherrscht das Streifenformat Rileys Denkweise. Dieses für ihre formale Arbeit zentrale Thema wird dann durch andere Fragen verdrängt. Erst im Jahr 2009, also fast 25 Jahre später, kommt es wieder zum Vorschein. Die aktuellen Arbeiten dieser Ausstellung sind Ergebnisse ihrer erneuten Beschäftigung mit diesem Motiv. An Rose Rose 5 (2009) werden bestimmte Weiterentwicklungen sofort deutlich. Eine neue, warme und helle Palette ist nicht zu übersehen. Die gleichmäßig breiten, vertikalen Streifen legen den formalen Aufbau fest. Doch wie das Bild Lux (2011) später verdeutlicht, ist diese Struktur alles andere als starr. Farbe, Licht, Räumlichkeit, Tiefenwirkung und Bündelung sind die Bausteine, die als schwer fassbare Bestandteile den Eindruck eines überraschenden, wunderbar transparenten, fließenden Gewebes vermitteln. Wenn die farbliche Modulation früher ihr visuelles Prinzip im Unterbau unterstützte, ist sie nun auf der Hauptbühne und löst die Bildfläche auf. Man kann sagen, dass Rileys frühere Interessen – an harten Kontrasten, am Zusammenwirken von Farben, an der Tonalität, der Bewegung und dem Wechselspiel von Hell und Dunkel – alle in einer überraschenden Synthese zusammengebracht werden.


Rose Red (2012) steht am Anfang der nun folgenden neuen Phase. Bei Rose Red und anderen nach 2012 angefertigten Bildern dient ihr der Streifen dazu, um das Format feierlich in die Horizontale zu kippen. Hatten frühere Werke die Nähe zur Landschaft noch gemieden, lassen diese sie zu. Abgesehen davon erinnert die sinnliche Wärme von Rileys Palette mit Rosenrot, Violett, Hellorange, Gelb und Magentarot eher an die menschliche Existenz als an Örtlichkeiten. Diese Farben haben mit Rileys seit Langem gehegter Bewunderung für Renoir zu tun. Ihre Farbauswahl kann auch mit ihren Überlegungen für die Wandgestaltung des Flurs im St. Mary’s Hospital in Paddington (London, 2012) in Zusammenhang gebracht werden. In den Vorstudien wählte Riley wohlüberlegt aufheiternde, am menschlichen Körper orientierte Farbtöne. Trotzdem führt der raumgreifende Maßstab der neuen Bilder in die Natur. Dieser Eindruck wird auch durch eine weitere, überraschende Wiederaufnahme früherer Themen erweckt. Der Bildaufbau berücksichtigt nun die rein bildnerischen Voraussetzungen für die Wahrnehmung, geht aber auch über deren Gebote hinaus. Die hervortretende und Lücken bildende Farbe akzentuiert die Bildfläche und erzeugt ein Licht und eine Unruhe, die das gesamte Sichtfeld in Bewegung versetzt. Infolgedessen entfaltet sich vor den Augen des Betrachters ein Schauspiel von ständig wechselnden, sich gegenseitig durchdringenden Farben.


Mit ihrer gemeinsamen Palette warmer Töne bilden diese neuen Streifenbilder vielschichtige Variationen eines einzigen chromatischen Themas. Bei Rose Red, Burnished Rose, Rose Gold, Rose Shadow, Rose Rise und Red Overture (alle 2012) sind die Farb- und Raumwirkung unterschiedlich gebündelt, indem Gewicht, Rhythmus und Verdichtung umherwandern, sich auflösen und wieder formieren. Diese flüchtigen Ordnungen neigen zu vielseitigen Bündelungen und Gruppierungen. Die Grüntöne fügen Betonungen und Nuancen hinzu, die bestimmte Bereiche hervorheben. Bestimmte Verbindungen spiegeln sich an anderer Stelle wieder, so dass das Gesamtensemble in Schwingung gerät. Die Dynamik ist ausgesprochen musikalisch und dennoch spricht ihre geschickte Akzentsetzung, zugleich fordernd und verwöhnend, offensichtlich das Auge an. Die „Freuden des Sehens“, ein Leitprinzip, das Rileys gesamtes Werk begleitet, sind hier so erstaunlich wie von ihr gewohnt. Instabilität und Unvorhersagbarkeit sind auf eine Weise verknüpft, dass uns plötzliche Verknüpfungen oder Eingriffe so unerwartet wie in der Natur begegnen. Bei Rose Gold beispielsweise bewegt sich die Farbrichtung vom oberen Bildrand zum unteren. Während das Auge über die in ähnlichen Pink- und Rottönen modulierten Abschnitte wandert, reagiert es auf die unregelmäßig wiederholten Einschübe von Blau und Grün. Nur wenige Künstler haben Farbe derart rhythmisiert, um mit visuellen Eindrücken intuitive Resonanzen zu erzeugen.


Während ihres gesamten Schaffens hat Riley sich an einen der letzten Einträge im Tagebuch von Delacroix gehalten, wo er feststellte: „Die erste Tugend eines Bildes ist es, ein Fest für das Auge zu sein.“ Ihre aktuellen Streifenbilder bestätigen diesen Grundsatz auf ebenso anregende wie einnehmende Weise aufs Neue. Diese ausladenden horizontalen Gestaltungen bilden nichts ab. Doch durch unsere Erinnerungen und Fantasie angereichert beleben sie Dinge, die wir gesehen und genossen haben wieder – weite Himmel, das Ausklingen des Tageslichts, ferne Horizonte und Morgendämmerungen. Die neusten Arbeiten zeigen keine dieser Erscheinungen, und doch erinnern sie – durch ihre Gestaltung und ihre Bildsprache – an die Welt um uns herum. Wie die Natur bietet Kunst einen Ort der Besinnung, der geheimnisvoll und lebensbejahend zu sein scheint.

 

...

In Zusammenarbeit mit Galerie Max Hetzler, Berlin, und Ridinghouse, London